Anfang diesen Jahres erhielten wir aus dem nichts eine Nachricht von Andras Gurovits, dass ein Chinese das Ruderteam der ETH auf eine Regatta einladen wolle. Nach einem kurzen Austausch mit Ken Lee, dem Organisator, war uns klar, dass wir sieses Angebot nicht ablehnen können. Also fingen wir an ein Team zusammenzustellen und alles vorzubereiten.
Am 17. September war es dann endlich so weit, nachdem die Regatta mehrfach verschoben wurde und sich niemand sicher war ob es überhaupt stattfinden würde, waren wir endlich auf dem Weg nach China. Nach einem kurzen stopp in Paris und insgesamt 18 Stunden Reise waren wir in Nanjing angekommen. Für alle die nie von Nanjing gehört haben, mit fast 10 Millionen Einwohnern, von denen fast eine Millionen Studenten sind, ist die Stadt am Yangtze eine der Größten Städte Chinas. Den Ersten Tag nutzten wir gleich, um die Stadt ein wenig zu erkunden, mit einem Guide machten wir uns auf den Weg in den Xuanwuhu Park, auf dem weg dort hin, schlug uns der Guide vor ein klassisches chinesisches Getränk zu trinken, so probierte ein Teil Milch Tee und der andere eine Mischung aus Bubbletea, Traubensaft und Kaffee. Es stellt sich heraus, dass besonders die Mischung aus Bubbletea, Traubensaft und Kaffee sehr gewöhnungsbedürftig ist, aber sich der Geschmack sehr gut mit Milch Tee löschen lässt.
Der Freitag war für den Austausch mit den anderen Mannschaften und ein paar Sightseeing Aktivitäten gedacht. Am Morgen besichtigten wir den Yuejiang Tower, welcher, obwohl schon seit mehreren Jahrhunderten geplant erst vor knapp 30 Jahren errichtet wurde. Diese Exkursion diente auch dazu die Crews aus aller Welt kennenzulernen, von Frankreich über Holland, Korea und Neuseeland und sogar Oxford und Cambridge waren fast aus jeder Ecke der Welt Crews vertreten. Am Abend war dann die Eröffnungsfeier, bei welcher aller Crews vorgestellt wurden und nach einigen Reden, die Regatta mit einer Wasser Cérémonie eröffnet wurde.
Am Samstag fingen die Rennen an, jedoch vorerst nur für die nationalen Teams, von denen sich die beiden besten Teams für die internationalen Rennen am Sonntag qualifizierten. Nachdem wir einige spannende Rennen geschaut hatten, ging es auch schon für eine kleine Einstellfahrt selber aufs Wasser. Nachdem das Boot eingestellt war und wir uns wieder aufeinander eigespielt hatten ging es auch direkt weiter zu einer Museumsbesichtigung. Das Museum befand sich in einem der obersten Stockwerke eines Wolkenkratzers und bot eine unglaubliche Sicht über die Stadt. Von dort aus konnten wir schon unseren Nächsten Stopp sehen, die Ruine der Porzellanpagode welche zur Zeit der Ming Dynastie errichtet worden ist. Die Ruine und das anliegende Museum, gaben einen tiefen Einblick in die Geschichte der Chinesische Kultur und Handwerkskunst.
Nun war es endlich so weit: Renntag in Nanjing. Der Modus von zweimal 1000m und einer 2000m Ergometer Staffel war sicher einen aktionsgepackten Renntag zu liefern. Anschließend wurde noch ein 3000m Rennen gefahren, welches nicht in die Gesamtwertung zählt.
Die zweimal 1000m wurden als eins gegen eins ausgetragen, wobei zwischen den beiden Rennen Bahn gewechselt wurde. Wir durften gegen das Team aus Shanghai antreten. Nach einer aggressiven Startphase konnten wir unseren Bugball vorne platzieren und diesen Vorsprung bis ins Ziel ausbauen. Für die zweiten Tausend konnten wir auf der schnelleren Bahn einen noch größeren Vorsprung aufbauen. Nach dieser dominanten Performance waren wir nun gespannt auf den Zeitvergleich mit den anderen internationalen Crews. Am Steg angekommen fanden wir heraus, dass wir uns recht deutlich von den meisten Crews absetzen konnten und knapp hinter den Neuseeländern aus Ottago auf den zweiten Platz platzieren konnten. Nun ging es um Alles. Für die Ergostaffel schickten wir die vier ergostärksten an den Start, welche gemeinsam die 2000m in unter 5:40 absolvierten. Leider sollte es, trotz aller Anstrengung, nicht ganz für den ersten Platz reichen und somit mussten wir uns leider mit einem zweiten Platz in der Gesamtwertung zufriedengeben. Das 3000m Rennen am Nachmittag war also unsere letzte Chance den Neuseeländern zu zeigen, wo der Hammer hängt. Jedoch Platzierten wir uns schon wieder knapp hinter den Neuseeländern auf dem zweiten Platz. Somit müssen wir traurigerweise bis zum Nächsten Jahr warten, um die Neuseeländer in die Schranken zu weisen. Nach der Siegerehrung und dem Abschluss der Regatta, schlossen wir uns mit den Franzosen, Holländerinnen und Amerikanerinnen zusammen und ließen die Regatta gemeinsam in einer Karaoke Bar ausklingen.
Abschließend kann man nur sagen, dass es eine unglaubliche Erfahrung war und wir und hoffentlich nächstes Jahr gegen die Neuseeländer behaupten können und all unsere neuen Bekannten wieder treffen können.
Autor: Théodor Töpfer



