Die World Rowing Masters Regatta 2025 fand bei insgesamt guten Bedingungen auf dem Estany de Banyoles in Katalonien statt. Der See war u.a. Austragungsort der Ruderregatta der Olympischen Spiele 1992 sowie des World Rowing Cups I im Jahre 2009. In diesem Jahr waren 750 Clubs mit rund 3'500 Athletinnen und Athleten aus 55 Nationen am Start. Sie alle massen sich auf der 1'000-Meter-Distanz in insgesamt mehr als 5'400 Meldungen in allen Bootsklassen und Masters-Alterskategorien.
Von den frühen Morgenstunden bis in den Abend hinein wurde Tag für Tag das Mammut-programm abgewickelt. Das Organisationskomitee von Banyoles und die World Rowing Masters Commission lieferten eine reibungslose und fehlerfreie Veranstaltung, die auch eine Neuplanung der Rennen aufgrund von Gewittern am Samstag umfasste, wobei trotz einer Verschiebung um zwei Stunden alle Teilnehmer ihre jeweiligen Rennen bestreiten konnten.
Ich durfte an der diesjährigen Schweizer Meisterschaft im Mastersdoppelvierer der Kategorie F (Mindestalter 60 Jahre) des RC Rigi Küssnacht starten. In diesem siegreichen Vierer ruderte damals unser Verbandspräsident András Gurovits am Schlag. Leider musste dann András seine Teilnahme in Banyoles absagen, sodass wir schlussendlich in den Besetzun-gen Doppelzweier (Michael Benn [Schlag]/Adrian Escher) und Doppelvierer (Michael Benn [Schlag], Adrian Escher, Benjamin Soland, Beat Bachmann) an den Start gingen.
Als wir uns am ersten Renntag für den Doppelzweier bereit machten, trafen wir – welch freudige Überraschung – auf den nach Katalonien ausgewanderten Beat Witzig. Beat, mein Juniorentrainer von vor 40 Jahren, machte nicht nur Fotos, sondern unterstützte uns an diesem Tag mit verschiedenen kleinen, aber nützlichen Dingen, wie z.B. Ruder tragen und Schuhe von einem Ponton zum anderen bringen. Vielen Dank, Beat, für deine wie schon vor über 40 Jahren so selbstlose Unterstützung.
Der Start in die Regatta gelang uns nach Mass, ruderten wir doch im Doppelzweier der Kategorie F einen feinen Start-Ziel-Sieg mit einem Vorsprung von gut drei Sekunden auf Mannschaften aus BRA, ESP, GER, GBR, SWE, EST und AUS heraus. Von den 115 gestarteten Doppelzweiern erzielten wir insgesamt die 7. Zeit, was sehr beachtlich für unser erstes gemeinsames Rennen ist. Gegen Abend des ersten Tages doppelten wir dann im Doppelvierer der Kategorie E (Mindestalter 55 Jahre) nach und gewannen relativ knapp mit 68 Hundertsteln Vorsprung auf Mannschaften aus FRA, AUT, GBR, GER, DEN und NOR. Im Quervergleich war das die 8. Zeit über alle Serien mit insgesamt 59 Booten.
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Am zweiten Tag setzten wir uns im Doppelvierer der Kategorie F mit einem resoluten Start gleich an die Spitze und gewannen komfortabel mit über drei Sekunden Vorsprung auf Mannschaften aus FRA, ITA, LTU/NOR/LAT (Rgm.), GBR, BRA, GBR und NOR. Unsere Freude wurde nach dem Rennen noch grösser, als wir erfuhren, dass wir die schnellste Zeit aller 63 gestarteten Doppelvierer erzielt hatten, wobei u.a. auch ehemalige Weltmeister und Olympiamedaillengewinner am Start waren. Zweifels-ohne eine bemerkenswerte Leistung unserer Mannschaft.
Am dritten Renntag starteten wir nach der bereits erwähnten Gewitterunterbrechung im Doppelvierer der Kategorie D (Mindestalter 50 Jahre). Hier entwischten uns zwei deutsche Mannschaften vom Start weg, sodass schlussendlich Rang drei vor Booten aus NOR, ESP und DEN resultierte. Dies entsprach der 25. Zeit unserer im Durchschnitt 61 Jahre alten Mannschaft von total 57 Booten.
Wir blicken alle zufrieden auf wunderbare Tage in Katalonien zurück. Die Boote liefen und der Team-Spirit war in jeder Hinsicht ausgezeichnet. Ganz besonders bedanken möchte ich mich beim RC Rigi Küssnacht für das zur Verfügung stellen eines neuwertigen Doppelvie-
rers. Auch das Rudern im privaten und schnellen Doppelzweier von András und Adrian war ein tolles Erlebnis. Adrian danke ich besonders für die ausgezeichnete Organisation der Reise und den Bootstransport.
15. September 2025 / Michael Benn




