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Weltcup Luzern - Lucerne Regatta - 25./26. Juni 2024

Weltcup Rotsee - Wenn der Tank leer ist

Nach dem Erreichen des zweiten Platzes an der finalen Qualifikationsregatta und der Sicherung eines Quotenplatzes für die Olympischen Spiele in Paris startete der Schweizer Vierer ohne mit Kaj Schätzle (Seeclub Luzern), Patrick Brunner (Seeclub Sempach), Tim Roth (Grashoppers Zürich) und Joel Schürch (Seeclub Sursee) am Weltcup II in Luzern auf dem Rotsee. Der Vierer war nebst der Schweizer Skifferin Aurelia Janzen und dem US-Achter das einzige Boot, welches am Dienstag einen Quotenplatz geholt hatte und zwei Tage später wieder zu den Vorläufen für den Weltcup wieder am Start stand.

Es waren mit Ausnahme der Italiener und der Rumänen alle Mannschaften gemeldet, welche man in Paris wieder treffen wird. Im Vorlauf ging es gegen Uzbekistan, Chile, Neuseeland und die USA. Die letzteren Beiden standen an der letzten Weltmeisterschaft auf dem Podest. Dass man Chile und Uzebkistan schlagen kann wusste man seit der Qualifikationsregatta. Wo man im direkten Vergleich mit den Topmannschaften vom letzten Jahr (beide in der gleichen Besetzung) stand war die Frage. Für den direkten A-Finaleinzug musste man eine dieser Mannschaften schlagen. Der Schweizer Vierer startete beherzt und konnte die ersten gut 500 Meter auch mit den Top Mannschaften aus den USA und Neuseeland mithalten. Dann ging physisch aber auch mental nicht mehr viel und man musste abreissen lassen. Der Abstand zum finalberechtigten zweiten Platz wurde immer grösser und betrug im Ziel knappe 10 Sekunden. Der Vorlauf wurde von den USA vor Neuseeland gewonnen, dann die Schweiz vor Uzbekistan und Chile.

Im Hoffnungslauf ging es wieder um die ersten zwei Plätze, welche zur A-Finalteilnahme berechtigten. Diesmal wieder gegen Uzbekistan und Chile, dann Frankreich 2 (die U23 Mannschaft) und Frankreich 1 sowie Holland. Es galt Frankreich 1 und/oder die Holländer zu schlagen wobei auch Frankreich 2 nicht zu unterschätzen war, lagen diese im Vorlauf noch bei Streckenhälfte vor ihrer ersten Mannschaft.. Bis 500 Meter lagen die Schweizer vor den Holländern und knapp hinter Frankreich auf dem zweiten Platz. Bis Streckenhälfte zogen die Holländer mit den Schweizern gleichauf. Danach musst die Schweiz abermals abreissen lassen und verlor bis ins Ziel knapp 4 Sekunden auf die Holländer und damit auf den finalberechtigten zweiten Platz.

Das B-Finale am Sonntag war dann nur noch reine Pflichterfüllung. Der Schweizer Vierer gewann klar mit 3 Sekunden vor dem französischen U23 Boot, dann folgten Uzbekistan und Chile. Das A-Finale gewannen die USA vor Neuseeland und den, überraschend nur auf Rang drei rudernden, britischen Welt- und Europameistern.

Nach dem Rennen meinte Tim, sie seien mit dem Resultat grundsätzlich zufrieden, mehr lag einfach nicht drin, der  Tank war einfach leer. Frankreich, Holland aber auch Italien und die Rumänen liegen in Reichweite. An diesem Wochenende war der Tank aber schon vor dem ersten Start praktisch leer und wenn der Tank leer ist, ist er leer und dann kann man, wie im Motorsport, nur mit begrenzter Drehzahl und damit weniger Leistung Rennen fahren. Nach zwei Erholungstagen geht es in den Aufbau für Olympia. Wir wünschen dem Vierer mit Tim aber natürlich auch allen anderen Schweizer Booten viel Glück und vor allem Gesundheit.

Wie die anderen Schweizer Boote abgeschnitten haben kann im Bericht auf Swissrowing (Silber und Bronze für die Schweiz an der LUCERNE REGATTA (swissrowing.ch) nachgelesen werden.

 

Tom Roth