Geschichte

Vom bescheidenen Schuppen von 1904

Das Bootshaus des Grasshoppers Ruderclub hat eine lange Geschichte. Am Mythenquai wurde sofort nach der Gründung der Sektion 1904 mit dem Bau eines Bootshauses begonnen. (Dies war allerdings eher einem Schuppen ähnlich.) Nach und nach wurden weitere Schuppen im gleichen Stil angebaut, so dass nach einem Jahr bereits mehrere Bootshäuser am Mythenquai standen. Die Stadt Zürich teilte 1907 mit, dass die Clubhütten in ca. 3 Jahren versetzt werden müssten. Man begann also über einen neuen Standort nachzudenken und ein neues Bootshaus mit einem Architekten zu planen. Die Projektierung war mit mit Fr. 50.00 relativ knapp bemessen und die Verhandlungen mit der Stadt zogen sich immer mehr in die Länge, so dass 1913 noch immer keine Lösung in Sicht war, umso mehr als die von der Stadt angefertigten Pläne zeigten, dass im neuen Bootshaus alle Clubs untergebracht werden mussten, mit Ausnahme des GCZ. Dieser sollte ein neues Bootshaus nahe Wollishofen erhalten. Kostenpunkt 150 - 200 000 Franken.


Es wurde ein Gegenprojekt in Auftrag gegeben, das für Fr. 75 000.- zu realisieren war. Endlich wurde von der Stadt Zürich im April ein Vertrag unterzeichnet, das Land kostenlos zur Verfügung gestellt und ein Baurechtsvertrag abgeschlossen. Ende 1917 (also noch während des 1. Weltkrieges) war das Bootshaus im Rohbau fertiggestellt. Die Kosten waren aber mit 160 000 Franken wesentlich teurer als vorgesehen. 90 000 Franken Defizit. Schuld war die Mangelsituation der Kriegsjahre, die zu einer Verteuerung der Baumaterialien geführt hatte und Lohnerhöhungen infolge eines Streiks.
Einige Herren des GCZ übernahmen nun 50 000 Franken als Spender, unter der Voraussetzung, dass der Mitgliederpreis heraufgesetzt würde und Anteilscheine von den Mitgliedern gezeichnet würden. Die Eröffnung konnte nun endlich am 14. Juli 1918 festlich gefeiert werden. (Auch beim reichhaltigen Buffet wurde übrigens das Budget nicht eingehalten).

Zum Schloss am Mythenquai

Im Jahre 1937 wurde ein Anbau, mit dem langersehnten Ruderbassin eröffnet. Dank der Spendefreudigkeit vieler Mitglieder und im Hinblick auf die bevorstehende Landi 1939 wurde eine schöne Sonnenterrasse gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs 1939-1945 wurden nur die notwendigsten Unterhaltsarbeiten ausgeführt, so dass sich anfangs der 60er Jahre starke Abnutzungserscheinungen bemerkbar machten. Der Baurechtsvertrag konnte bis Ende 1997 verlängert werden und so konnten die umfassende Renovation der Fassaden, die Sanierung der Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen endlich in Angriff genommen werden. Eine Verbesserung der Duschen und Garderoben wurde auch notwendig. Und immer wieder halfen die Mitglieder mit, das Bootshaus zu erhalten.